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Energiestrategie 2050

Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima im Jahr 2011 haben Bundesrat und Parlament den schrittweisen Ausstieg der Schweiz aus der Kernenergie beschlossen. Dieser Entscheid bedingt einen Umbau des Schweizer Energiesystems. Hierfür hat der Bundesrat die Energiestrategie 2050 erarbeitet, die am 21. Mai 2017 mit einem deutlichen Ja von der Schweizer Stimmbevölkerung angenommen wurde. Sie dient dazu den Energieverbrauch zu senken, die Energieeffizienz zu erhöhen und die erneuerbaren Energien und die Energieforschung zu fördern. Zudem wird der Bau neuer Kernkraftwerke verboten.

Sonnenenergie – Vorteile und Nachteile

Sonnenenergie, welche in Form von Licht und Wärme auf die Erdoberfläche trifft, kann zur Erzeugung von Strom und Wärme genutzt werden. Doch wie jede Technologie hat auch Sonnenenergie Vor- und Nachteile. Zu den Vorteilen zählen die endlose Verfügbarkeit der Sonne als Energiequelle und die kurze Energierücklaufzeit der Solaranlagen. Nachteile sind die wetterabhängige Intensität der Sonnenenergie sowie die einmaligen Anschaffungskosten der Anlagen. In der Schweiz wird Sonnenenergie immer mehr genutzt. Das zeigt, dass für viele die Vorteile und die Relevanz für die Energiewende überwiegen.

Selber Strom erzeugen

Mit der Entscheidung für eine Photovoltaikanlage werden Sie Ihr eigener Stromproduzent.

WWZ unterstützt Sie dabei, die Anlage entsprechend Ihren Bedürfnissen zu optimieren und durch intelligente Ansteuerung einen grossen Teil Ihres Strombedarfs mit Photovoltaik zu decken. Und das gilt nicht nur für Eigenheimbesitzer: Seit Anfang 2018 können sich Mieter zusammenschliessen und gemeinsam eine Photovoltaikanlage betreiben. Ihrem eigenen Solarstrom steht also nichts mehr im Weg!

Solarenergie – so funktioniert's!

Photovoltaik ist eine Methode zur Erzeugung von elektrischem Strom durch die elektromagnetischen Strahlen der Sonne, die Photonen. Treffen diese auf eine Solarzelle, die so genannte photovoltaische Zelle, bringt die Strahlung dort Elektronen in Bewegung. Dadurch entsteht in der angeschlossenen Leitung ein Stromfluss. Die klassischen Solarzellen bestehen hauptsächlich aus Silizium, dessen Grundstoff wiederum Quarzsand ist. Sie werden zu Modulen zusammengefasst, die dann entweder auf Dächern montiert werden. Um den solar erzeugten Gleichstrom nutzen zu können, muss er von einem Wechselrichter in den bei uns gebräuchlichen Wechselstrom umgewandelt werden.

Häufig gestellte Fragen

Ist mein Zuhause für eine Photovoltaikanlage geeignet? Und wie umweltfreundlich ist eigentlich Solarenergie? Zu diesen und vielen weiteren Fragen finden Sie hier die passenden Antworten:

Was ist Solarenergie und wie wird sie genutzt?

Solarenergie, beziehungsweise Sonnenenergie ist Energie, die als Wärme aus der Sonneneinstrahlung genutzt wird. Photovoltaik-Module, auch PV-Module oder Solarpanels genannt, wandeln die Sonneneinstrahlung in elektrischen Strom um. Man nennt ihn Solarstrom. Thermische Sonnenkollektoren absorbieren die Sonneneinstrahlung und übertragen die Wärme an einen Wasserkreislauf. Diese Solarwärme kann zum Erzeugen von Warmwasser, zum Heizen, aber auch für Prozesswärme und zur Kühlung genutzt werden.

Was bedeutet Photovoltaik?

Photovoltaik ist die direkte Umwandlung der Energie des Sonnenlichts in Strom mittels Solarzellen und Solarmodulen. Das Wort kommt von «photon» (griechisch: Licht) und «Volta» (italienischer Erfinder, nach dem die Einheit der elektrischen Spannung «Volt» benannt wurde).

Was ist eine Solarzelle?

Eine Solarzelle ist eine sehr dünne Scheibe, hergestellt aus dem Material Silizium. Auf der Vorder- und der Rückseite sind Kontaktbänder befestigt, die den vom Sonnenlicht in der Zelle erzeugten Strom abführen. Das Silizium wird aus Quarzsand gewonnen.

Was bedeutet die Leistungsangabe «Wp»?

Wp steht für Wattpeak oder auf deutsch Wattspitze. Das ist eine Einheit, die sich in der Photovoltaik durchgesetzt hat. Sie gibt die Leistung an, die ein Modul bei voller Sonnenbestrahlung und weiteren festgelegten Bedingungen erreicht.

Was ist bei bewölktem Himmel?

Photovoltaikmodule nutzen nicht nur das direkte Sonnenlicht, das bei klarem Himmel auftritt, sondern auch die sogenannte diffuse Strahlung aus den Wolken. Je heller es draussen ist, desto mehr Leistung bringen die Module, egal ob dabei die Sonne direkt zu sehen ist oder nicht. In unseren Breitengraden macht der diffuse Anteil gut 50 Prozent der Einstrahlung aus.

Wie zuverlässig ist Solarenergie?

Die Photovoltaiktechnik ist ausgereift und betriebssicher. Solaranlagen funktionieren während mindestens 20 Jahren und benötigen wenig Unterhalt. Dies zeigen die Erfahrungswerte von rund 150‘000 Anlagen in der Schweiz.

Wird nicht mehr Energie in die Herstellung hineingesteckt, als die Solaranlage insgesamt liefert?

Um die hineingesteckte Energie wieder zu erzeugen, muss die Solaranlage etwa drei Jahre laufen. Bei einer Lebensdauer von mindestens 25 Jahren wird sie also mehr als achtmal mehr sauberen Strom erzeugen.

Wie kommt der Strom in das Netz?

Der in den Modulen erzeugte Gleichstrom wird über Wechselrichter in den üblichen Netz-Wechselstrom umgewandelt, gespeichert und an das normale 230 Volt-Netz angeschlossen. Das hat folgenden Vorteil: Der Strom, der in der Photovoltaikanlage erzeugt wird, wird jederzeit genutzt; entweder im eigenen Haushalt oder durch die anderen Verbraucher in Ihrer Umgebung, da der Strom dem gesamten Netz zur Verfügung gestellt wird.

Wie gross muss eine Anlage für die Stromversorgung einer vierköpfigen Familie sein?

Eine vierköpfige Familie kann im Jahr gut mit insgesamt 4500 kWh Stromverbrauch auskommen. Um diese 4500 kWh mit einer Photovoltaikanlage zu erzeugen, benötigt man etwa 27 m² Modulfläche.

Warum soll man auf Solarenergie setzen?

Solarenergie ist auch in der Schweiz ausreichend vorhanden. Die Solarenergie kann fossile Brennstoffe ersetzen und dadurch Umweltbelastungen wie CO2–Emissionen stark reduzieren. Zudem bestehen weder Sicherheitsrisiken noch internationale Abhängigkeiten.

Welchen Anteil an der Schweizer Energieversorgung kann die Solarenergie leisten?

Mit Photovoltaikanlagen auf den Dächern und Fassaden der Schweiz könnte rund die Hälfte des jährlichen Strombedarfs gedeckt werden. Wenn ein Teil dieser Flächen für Wärmeerzeugung genutzt würde, könnte rund ein Zehntel des heutigen Wärme-, und rund ein Drittel des Strombedarfs erzeugt werden. Dabei nicht eingerechnet sind die Potenziale auf Infrastrukturanlagen wie beispielsweise Parkplätzen und vorbelasteten Freiflächen wie Skigebieten auf denen mindestens weitere zehn Prozent des heutigen Strombedarfs erzeugt werden könnten.

Wäre es nicht effizienter Solarstrom und Solarwärme in Ländern mit mehr Sonneneinstrahlung zu produzieren?

In der Schweiz liegt die durchschnittliche Sonneneinstrahlung bei rund 1100 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter und Jahr. Die höher gelegenen Gebiete erreichen sogar Werte über 1400 kWh, was der Einstrahlung im Mittelmeergebiet entspricht. Ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt braucht rund 4500 kWh Strom pro Jahr, wozu Solarmodule mit einer Fläche von rund 27 Quadratmetern ausreichen. In der Schweiz ist somit genügend Sonneneinstrahlung vorhanden, um Solaranlagen effizient zu betreiben.

Haben wir mit Solarenergie auch in den Wintermonaten genügend Energie?

Um die Energieversorgung auch im Winter zu sichern ist primär verbesserte Wärmedämmung nötig um den Verbrauch an Heizenergie zu senken. Der Wärmebedarf kann dann durch Wärmepumpen, Solarwärme und Holzenergie gedeckt werden. Zur Stromversorgung ist der Solarstrom vor allem im Winter durch Wasserkraft, Windenergie und Biomasse-Kraftwerke zu ergänzen. Eine geringfügige Erhöhung der Kapazitäten unserer Stauseen genügt, um den saisonalen Ausgleich der Stromversorgung zu sichern.

Ist Solarstrom teurer als herkömmlicher Strom?

In den Preisen für herkömmliche Energien sind die Kosten für Luftverschmutzung, Klimawandel, Entsorgung nuklearer Abfälle, Risiken von Unfällen und kriegerische Auseinandersetzungen nicht oder nur teilweise enthalten. Es handelt sich dabei um externe Kosten, die statt von den Verursachern von der Allgemeinheit getragen werden. Deshalb ist der direkte Preisvergleich mit erneuerbaren Energien trügerisch. Doch sogar in diesem unfairen Wettbewerb gewinnt die Sonnenenergie immer öfters: Konventioneller Strom ab der Steckdose ist in vielen Fällen bereits heute teurer als Strom von der eigenen Solaranlage.

Wo können Solaranlagen installiert werden?

Jede ganzjährig nicht beschattete Dachfläche, die nicht mehr als 45° von Süden abweicht, eignet sich besonders gut für Solarstromanlagen. Auch Dächer mit Ausrichtung Ost-West und Fassaden werden immer öfter zur Stromerzeugung genutzt. Bei Sonnenkollektoren zur Wärmeerzeugung hängt die Ausrichtung und Neigung von der verwendeten Technologie und dem Zweck der Anlage ab: Wird ausschliesslich Warmwasser erzeugt oder wird auch geheizt? Zum Heizen eignet sich eine südliche Ausrichtung und ein steiler Winkel, um auch im Winter möglichst viel Sonne nutzen zu können.

Lässt sich Solarstrom speichern und lohnt sich eine Investition in Stromspeicher?

Der Anteil des selbst verbrauchten Solarstroms, genannt Eigenstromverbrauch, kann durch sogenanntes Lastmanagement erhöht werden – beispielsweise durch das automatische Einschalten der Wärmepumpe zur Warmwassererzeugung, wenn die Sonne scheint. Eine weitere Möglichkeit zur Erhöhung des Eigenstromverbrauchs ist die dezentrale Stromspeicherung in Blei- oder Lithiumionen-Batterien. In einem Einfamilienhaus können damit Eigenverbrauchsanteile bis zu 70 Prozent erreicht werden.

Wie werden PV-Anlagen entsorgt?

Photovoltaikmodule werden in der Schweiz beispielsweise über SENS eRecycling zurückgenommen und entsorgt. Die Finanzierung der Rücknahme und Entsorgung der PV-Module wird vom Hersteller oder Importeur über eine freiwillig erhobene vorgezogene Recyclinggebühr sichergestellt.

Erhöht sich die Brandgefahr für mein Haus, wenn ich eine PV-Anlage installiere?

Nein. Die Installation stromführender Anlagen erfordert jedoch immer eine fachgerechte Installation. Wichtig sind die ordentliche Verlegung und Befestigung von Kabeln sowie die Verwendung hochwertiger und zulässiger Steckverbindungen.

Benötigt die Solaranlage eine Baubewilligung?

Dank dem neuen Raumplanungsgesetz wird seit Mai 2014 für Solaranlagen in vielen Fällen keine Baubewilligung mehr benötigt. Es genügt eine Meldung bei der zuständigen kommunalen Behörde. Grundsätzlich hat dabei jeder Kanton seine eigenen Verfahren. Erkundigen Sie sich bei der Bauverwaltung Ihrer Gemeinde.

Wie lange dauert der Einbau der Solaranlage?

Eine standardisierte Solarwärmeanlage wie auch eine Photovoltaikanlage für ein Einfamilienhaus ist heutzutage in zwei bis drei Tagen komplett installiert. Häufig werden Photovoltaikanlagen in Kombination mit Speicher und Steuerung im Set angeboten. Dies ist kostengünstiger und erleichtert dem Monteur die Arbeit.

Muss eine Solaranlage von Hand bedient oder geregelt werden?

Nein, bei Inbetriebnahme wird die Solaranlage vom Handwerker fachmännisch eingestellt, danach sind keinerlei Eingriffe mehr nötig. Solarwärmeanlagen und Solarstromanlagen laufen automatisch und sind meist mit einem Überwachungssystem ausgerüstet, das allfällige Fehler meldet.

Wie wartungsintensiv ist eine Solaranlage?

Solarwärmeanlagen sollten alle drei Jahre auf Frostsicherheit geprüft werden. Dabei wird auch der pH-Wert der Solarflüssigkeit geprüft, um eine möglichst lange Lebensdauer der Anlage zu gewährleisten. Am besten lässt sich dies zusammen mit der periodischen Überprüfung der Heizungsanlage erledigen.