Vor ein paar Monaten war es draussen noch klirrend kalt. Kleine Nebelbänklein huschten über den Zugersee. Diese Nebelschwaden entstehen durch Wärme, die der See im Sommer gespeichert hat. Es ist die Wärme, die Circulago zum Heizen von Gebäuden nutzt. Das ist ökologisch, nachhaltig, wartungsarm und zukunftsweisend.
Wohlig warm im Winter
Zwischen vier und sechs Grad Celsius misst die Wassertemperatur des Zugersees in 26 Metern Tiefe. Dieses Wasser pumpt man über Leitungen in die Seewasserzentrale – dem Herzstück von Circulago. Dort, wo sich mehrere Wärmetauscher befinden. Diese übertragen die Energie des Seewassers an einen zweiten Kreislauf (Quellennetz), der in die Quartierzentrale fliesst, wo sich eine Wärmepumpe ans Werk macht und das Temperaturniveau auf 70 Grad Celsius erhöht. Diese Energie wird dann über ein Fernwärmenetz in einzelne angeschlossene Gebäude verteilt und mittels Wärmetauscher an das gebäudeeigene System übertragen, welches zum Beispiel Bodenheizungen oder Warmwasserboiler aufheizt. So arbeitet der Wärmekreislauf von Circulago. Und wie funktioniert das mit dem Kühlen?
Erfrischend kühl im Sommer
Wer an heissen Sommertagen in den See springt spürt deutlich: Da ist Kälte gespeichert. Das in 26 Metern Tiefe vier bis sechs Grad Celsius frische Seewasser nutzt Circulago nicht nur zum Heizen (siehe oben), sondern auch als natürliche Klimaanlage. Blicken wir nochmal in die Quartierzentrale, also dahin, wo das Quellennetz die Temperatur des Seewassers transportiert hat. Nebst Wärmepumpen stehen dort auch Wärmetauscher. Diese übertragen die Kälteenergie direkt an ein separates Quartiernetz. Über diesen Kältekreislauf gelangt die kühle Flüssigkeit in Geschäfts- und Wohnhäuser. Im Gebäude nimmt das Wasser die Wärme aus den Räumen auf und leitet sie zurück in die Quartierzentrale. So lassen sich Räume im Sommer effizient kühlen – mit einem Bruchteil des Stromverbrauchs herkömmlicher Klimaanlagen.
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Ein Meilenstein ist erreicht, weitere folgen
Der Gewinn für Umwelt und Klima ist immens. Ist das Generationenprojekt fertiggestellt, spart die Region jährlich 25’000 Tonnen CO2. Das entspricht der Menge Heizöl, mit der man 3'200 Einfamilienhäuser heizt. Eine erste grosse Etappe ist geschafft. Anfang April 2020 nahm WWZ das Quellennetz und die erste Clusterzentrale von Circulago in Betrieb. Die Quartierzentrale «Metalli» versorgt das gesamte Areal der Einkaufsallee und die umliegenden Gebäude. Schrittweise baut WWZ den Energieverbund aus. Das Generationenprojekt soll – so das Ziel – einen Grossteil der Stadt Zug und Baar Süd mit Wärme und Kälte versorgen. Bereits arbeitet WWZ an Verteilleitungen für weitere Gebiete. Welche das sind und wie die Arbeiten voranschreiten? News aus erster Hand direkt in Ihr Postfach erhalten Sie mit unserem Circulago-Newsletter.