Wer hat das Internet erfunden?

Das Internet ist eigentlich ein weltweites Netz, das Computernetzwerke miteinander verbindet. Aber für uns ist mehr: Wir diskutieren, lernen, lesen, arbeiten und spielen online. Freundschaften werden online geknüpft, Jobs gefunden, Meinungen verbreitet und vieles mehr. Wir leben quasi online. Ein Mann der frühen Internet-Zeit ist Markus Sigrist, Leiter Service und Unterhalt bei Telcom Cablenet, einer Tochtergesellschaft von WWZ. Wir erkunden gemeinsam mit ihm die Geschichte des Internets.

Ein Vorläufer des heutigen Internets war das Arpanet, das 1969 in Kalifornien erstmals richtig getestet und präsentiert wurde. Am 29. Oktober 1969 gelang die erste Datenübertragung – jedoch gefolgt von einem System-Crash. Viel später erst wurde das World Wide Web erfunden. Markus Sigrist startete privat 1998 ins Internet, lange bevor sein damaliger Arbeitgeber im Bereich Telefon- und Fernseh-Technik über einen Internet-Anschluss verfügte. Aber genau im selben Jahr wie WWZ als Pionierin im Schweizer Markt, als eine der ersten Kabelnetzbetreiberinnen, das Internet einführte.

Doch beginnen wir die Geschichte 1957 in den USA: Die Amerikaner wollten ihr Nachrichtensystem mit einer dezentralen Steuerung absichern und damit von der Abhängigkeit eines einzelnen Netzstandortes lösen. Aus diesem Grund wurde 1958 die Advanced Research Project Agency (ARPA) – gegründet, die das Arpanet für den Informations- und Wissensaustausch entwickelte, ein Grundstein für das spätere Internet.

Ein grosser Meilenstein war 1973 die Entwicklung des Internetprotokolls TCP durch Vinton Cerf und Robert Kahn. Damit konnten Daten in kleinen Paketen übermittelt werden, was als Erfindung des Internets gilt. Der Begriff «Internet» stand für «Interconnected Networks». Was machte Markus Sigrist zu dieser Zeit? 1984 kaufte er von einem befreundeten Bauern den ersten Commodore Computer ab, mit dem er seine Modelleisenbahn steuerte. Bei der zweiten Generation, einem Amiga, hatte er bereits eine Festplatte mit 20MB. Dann kam Windows.

Es dauerte noch ein bisschen, bis der WWW-Meilenstein gelegt wurde: Tim Berners-Lee trug entscheidend dazu bei, dass sich das Internet weiter ausbreiten konnte. Von 1989 bis in die 90er Jahre hinein entwickelte er am Cern in Genf das World Wide Web, erste Entwürfe für HTML und er erfand URLs, Browser und Webserver. Dank dem World Wide Web und der Öffnung des Internets 1990 für kommerzielle Zwecke und Privatpersonen explodierten die Nutzerzahlen und die Entwicklung nahm bisher kein Ende. Auch bei Markus Sigrist gehört das Internet tagtäglich dazu, wenn er rund zehn Stunden pro Tag am PC sitzt, ist er zwar nicht nur, aber auch viel im Internet. Er und seine Kolleginnen und Kollegen haben dazu beigetragen, dass die Datenübertragung heute «wie der Blitz» geht und die Telefonleitung nicht mehr besetzt ist, wenn jemand im Haushalt im Internet surft. Das waren noch Zeiten!

Als Unternehmen im Bereich Kabelnetzbau ist Telcom Cabelnet eng mit dem Internet verknüpft. Das Unternehmen hat dazu beigetragen, dass Glasfaserkabelnetze weit verbreitet sind. Sie ermöglichen uns superschnelles Surfen. Markus Sigrist schwärmt vom Fortschritt des Mutterunternehmens WWZ: «Wir haben schweizweit das modernste Netz. Sämtliche aktiven Netzelemente sind fernüberwacht. Damit geben wir den Standard vor.»

Das Internet gehört zu unserem Alltag. Wir verbringen viele Stunden mit unterschiedlichsten Anwendungen. Deshalb die Frage an unseren Spezialisten: Was kommt noch? Grosses Potential sieht Markus Sigrist bei der Virtual Reality (VR), sowohl beim Erlebnis als auch technisch: «Mit VR-Brillen oder auch auf dem Handy können aktuelle Zustände angezeigt werden, die uns auf etwas hinweisen oder mit optischen Signalen zum Beispiel bei der Montage helfen.» Vieles ist denkbar. Unser Online-Leben wird noch ausgeprägter – mit uns mittendrin.

Markus Sigrist (47) wohnt in Beromünster. Der gelernte Radio- und Fernseh-Techniker hat noch nie einen PC gekauft, der schon zusammengeschraubt ist – das macht er immer selber. 2003 kam Markus Sigrist zu Telcom Cablenet, seit 2015 ist er Leiter Service und Unterhalt. Er ist aktiver Schütze, fotografiert gerne und engagiert sich beruflich auch noch als Prüfungsexperte.