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Backöfen, Tiefkühler, Dampfgaren oder das Kühlen von Patisserie – der Energiebedarf von handwerklichen Backstuben ist gross. Energiekonzepte, die über die reine Energieeffizienz hinausgehen, spielen für die langfristige Wirtschaftlichkeit solcher Betriebe eine grosse Rolle. Auch für die Confiserie Speck.

Das 1895 gegründete Familienunternehmen stellt seit 1962 sämtliche Produkte in der eigenen Backstube an der Alpenstrasse in Zug her. Der Standort ist sehr zentral, entspricht jedoch nicht mehr den räumlichen/logistischen Anforderungen. Da ein Ausbau praktisch nicht möglich ist, erstellt die Confiserie bis 2022 in Norden von Zug ein neues Betriebsgebäude.

Nachhaltiges Energiekonzept

Peter Speck, Mitinhaber der Confiserie in vierter Generation, erklärt: «Seit Langem setzen wir auf einheimische Rohstoffe, biologisch abbaubare Verpackungen und kurze Transportwege. Für meinen Bruder Walter und mich war es naheliegend, die energetischen Anforderungen an unsere neue Backstube mit demselben Nachhaltigkeitsgedanken zu formulieren. Wir werden beispielsweise auf dem Dach eine grosse Photovoltaikanlage installieren, deren Leistung wir, wie bis anhin, bei Bedarf mit Strom aus Wasserkraft ergänzen können. Mit dem überschüssigen Strom der PV-Anlage laden wir unsere Lieferfahrzeuge.»

Kälteenergie vom Tech Cluster Zug

Auch die Heiz- und Kühlanforderungen im Gebäude sollten intelligent aufeinander abgestimmt und möglichst verlustfrei sein. Die Abwärme der Kühlmaschinen wird zum Beispiel für Heizung und Warmwasser genutzt, der Rest nicht einfach mittels Rückkühler über das Dach entsorgt, sondern in das Kältenetz des Tech Cluster Zug eingebunden.

Vor Kurzem hat das Confiserie-Unternehmen die entsprechenden Kältelieferverträge mit dem Betreiberkonsortium des Tech Clusters – der Tech Cluster Zug AG (vormals V-Zug Immobilien AG) und der WWZ AG – unterzeichnet.

Für Roman Tschanz, Projektleiter bei der Zuger Energieversorgerin WWZ und designierter Geschäftsführer des Betreiberkonsortiums, unterstreicht die Vereinbarung die energetische Attraktivität des Tech Clusters für Liegenschaften in der Nachbarschaft. «Das Ziel des Multi-Energy-Hubs ist es, lokale Energie optimal zu nutzen und in ein gesamtheitliches System zu integrieren. Mit der Confiserie Speck konnten wir eine wichtige Kundin mit einem nachhaltigen Energiekonzept gewinnen.»

Der Multi-Energy-Hub

Der Tech Cluster Zug ist ein Innovationsquartier, das auf dem Areal der V-Zug im Norden der Stadt Zug entsteht. Durch die Bündelung von Produktionsstandorten des Industriegüterkonzerns werden Flächen frei für die Ansiedlung von Zukunftstechnologien im Bereich Cleantech – vom Start-up über Industrieunternehmen bis hin zu technischen Schulen.

Für die Energieversorgung des Areals sorgt der Multi-Energy-Hub. Entwickelt und betrieben wird dieser vom 50-50-Betreiberkonsortium WWZ AG und Tech Cluster Zug AG. Der Multi-Energy-Hub kombiniert lokale Energiequellen wie Tiefengrundwasser, Seewasser (Circulago), Photovoltaik usw. zu einem CO2-neutralen Gesamtenergiesystem mit maximalem Eigenversorgungsgrad. Nebst der Versorgung aller Gebäude auf dem Areal können sich auch benachbarte Liegenschaften anschliessen und mit Wärme und/oder Kälte beliefert werden. Die Confiserie Speck ist eines der ersten Unternehmen, das sich für den Anschluss entschieden hat.
Arealübersicht Tech Cluster Zug (Areal der V-Zug im Norden der Stadt Zug)
Dunkelblau = Sonderfläche V-Zug, Mittelblau = Büro, Labor, Gewerbe V-Zug, Hellblau = Industriefläche V-Zug, Dunkelgrün = Büro, Labor, Gewerbe Dritte, Hellgrün = Industriefläche Dritte, Gelb = Sonderfläche Dritte, Schwarz = Parken, Braun = Wohnen, Rot = Urbane Nutzung

Kontakt

Roman Tschanz, Geschäftsführer der Multi Energy Zug AG
Roman Tschanz
Geschäftsführer, Multi Energy Zug AG