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Das Pestizid Chlorothalonil ist seit dem 1. Januar 2020 verboten, seit Ende Januar gelten für sämtliche Abbauprodukte (Metaboliten) des Stoffes Höchstwerte im Trinkwasser. Untersuchungen der Seetaler Wasserversorger zeigen: Ein Metabolit überschreitet den Höchstwert breitflächig - auch im WWZ-Netz in Hochdorf.
[Die ausführliche Mitteilung finden Sie unten als Pdf-Download.]

  • Wichtig: Das Trinkwasser kann weiterhin konsumiert werden.
  • Mehrere Seetaler Wasserversorger haben ein Qualitätsmonitoring implementiert.
  • Einige prüfen die Wiederinbetriebnahme von Notpumpwerken.
Chlorothalonil wurde seit den 70er-Jahren in der Schweizer Landwirtschaft gegen Pilzerkrankungen eingesetzt. Heute finden sich Abbauprodukte (Metaboliten) des Pestizids im Grundwasser, von wo sie auch ins Trinkwasser gelangen können. Seit Ende Januar 2020 gilt für sämtliche Metaboliten von Chlorothalonil ein gesetzlicher Höchstwert im Trinkwasser von 0,1 Mikrogramm pro Liter.

Situation in Hochdorf

Das Trinkwasser im WWZ-Netz in Hochdorf ist ein Mischwasser. WWZ hat den Grundwasserpumpwerken Seetal und Wirtlenwald sowie den Quellen Moos und Bartli im Rahmen der Selbstkontrolle Proben entnommen und von einem unabhängigen Labor untersuchen lassen. An allen vier Standorten wurden Höchstwertüberschreitungen eines Metaboliten (R471811) festgestellt. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei anderen Wasserversorgern im Luzerner Seetal.

Massnahmen in Hochdorf

In Hochdorf stehen keine alternativen Wasserquellen zur Verfügung. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) sieht für diesen Fall vor, dass Versorger zwei Jahre Zeit haben, eine Lösung für das Problem zu finden.

Der erste und wichtigste Schritt erfolgte durch das Chlorothalonil-Verbot; es bestehen aber keine Erkenntnisse darüber, wie schnell sich der Stoff abbaut und komplett aus dem Grundwasser verschwindet.

WWZ hat verschiedene Massnahmen in die Wege geleitet, um der Bevölkerung in Hochdorf einwandfreies Trinkwasser abgeben zu können:

  • WWZ hat ein Qualitätsmonitoring aufgebaut: Nebst der standardmässigen Beprobung des Trinkwassers (chemische und bakteriologische Analyse) entnimmt WWZ monatlich zusätzliche Proben, die auf Chlorothalonil-Metaboliten untersucht werden.
  • Sollte sich keine Besserung abzeichnen, wird WWZ die Planung einer Seewasseraufbereitungsanlage beim Baldeggersee initiieren.
  • WWZ ist daran, die Wasserqualität der beiden vor einigen Jahren stillgelegten Notpumpwerke zu analysieren, um diese gegebenenfalls als vorübergehende Verdünnungsmassnahme in Betrieb zu nehmen.

Kann ich das Seetaler Hahnenburger weiterhin trinken?

Ja, das Trinkwasser darf weiterhin konsumiert werden. Dies wird vom zuständigen Bundesamt (BLV) wie auch von den Luzerner Behörden bestätigt. Der gesetzliche Höchstwert ist nicht auf toxikologischer Basis, sondern aufgrund des Vorsorgeprinzips festgelegt. Hahnenwassertrinken ist in der Schweiz nach wie vor sicher.

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