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Abwärme ist ein ungenutztes Potenzial, das viele Privatpersonen und Unternehmen übersehen. Während Abwärme ein natürliches Nebenprodukt der industriellen Produktion ist, kann sie als Ressource betrachtet werden, die zur Erzielung ökonomischer Vorteile genutzt werden kann. In diesem Blogbeitrag stellen wir Möglichkeiten vor, wie Unternehmen und Privatpersonen Abwärme effizienter nutzen können. Wir werden uns die ökonomischen Vorteile ansehen, die durch die Nutzung der Abwärme erzielt werden, und wir betrachten die Zukunftsaussichten dieser Energiequelle.


Wie entsteht Abwärme?

Abwärme entsteht in vielen verschiedenen Branchen, wie zum Beispiel in der Industrie, im Gebäudebereich oder sogar in der Landwirtschaft. Mit Hilfe der Abwärme können viele Prozesse effizienter und kostengünstiger durchgeführt werden. In der Industrie wird Abwärme meist als Nebenprodukt bei der Herstellung von Waren erzeugt. Diese Abwärme wird dann in den meisten Fällen als Energiequelle für die Beheizung der Produktionsanlage oder des Gebäudes verwendet. Auch in den Abfallprodukten steckt jede Menge Energie welche als wertvolle Wärmequelle dienen kann. Abwärme ist eine nachhaltige Energiequelle und kann dazu beitragen, die Energiekosten langfristig zu senken.


Wie funktioniert Abwärme?

Ungefähr 60 Prozent der weltweiten Energieproduktion wird verschwendet, indem Abwärme nicht genutzt und in die Umwelt abgegeben wird. Ressourcen werden verschwendet, was nicht nur den Energieverbrauch erhöht, sondern auch zu schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt führt. Wenn Abwärme jedoch effizient genutzt wird, können wir Energie sparen und Energiekosten senken. Abwärme kann als Alternative zu anderen Energiequellen wie fossilen Brennstoffen eingesetzt werden, um die Umweltbelastung zu verringern. Durch die Nutzung von Abwärme als Energiequelle können wir die Energieeffizienz verbessern, den Energieverbrauch senken und gleichzeitig die Umwelt schützen.


Nutzung regional produzierter Abwärme

Die Nutzung der Abwärme einer Kehrrichtverbrennungsanlage zum Heizen ist eine sinnvolle Möglichkeit, Energie zu sparen und den ökologischen Fussabdruck zu verringern. Mit dem Anschluss an einen Wärmeverbund können Sie die regional produzierte Abwärme, die bei der Verbrennung von Kehricht anfällt, nutzen, um ein Gebäude zu beheizen und um ganzjährig warmes Wasser aufzubereiten. Wenn Sie also ökonomisch und ökologisch nachhaltig arbeiten möchten, sollten Sie die Einsparungspotenziale und ökonomischen Vorteile von Abwärme nutzen.

Wie geht Heizen mit Abwärme?

Die Abwärme, die beim umweltverträglichen Verbrennen des Abfalls entsteht, heizt Wasser in einem geschlossenen Kreislauf auf fast 100 Grad Celsius auf. Das heisse Wasser fliesst anschliessend durch ein mehrere Kilometer langes Rohrleitungsnetz zu den Kundinnen und Kunden im Gebiet Ennetsee bis nach Zug. Bei den Kunden wird die Wärme an das hauseigene Wärmesystem abgegeben. Mit der Abwärme können Sie die Temperatur auch bei sehr niedrigen Aussentemperaturen auf ein angenehmes Raumklima bringen und ganzjährig Warmwasser aufbereiten.
Kreislauf für Heizen mit Abwärme

Weshalb haben wir keinen Wärmeverlust?

Die Wärmeleitungsrohre sind gut isoliert, so dass die Wärme des durchströmenden Wassers auch über enorme Distanzen nicht an die Umgebung abgegeben wird. Fernwärmenetze kommen praktisch ohne Strom aus, was sie speziell nachhaltig macht, da sie das Stromnetz nicht belasten. Heizen mit Abwärme ist zudem ökologisch. In einem 35-Liter-Abfallsack steckt genügend Energie für ein warmes Vollbad. Mit dem Wärmeverbund Ennetsee werden im Endausbau jährlich rund 12'000 Tonnen CO2 eingespart. 

Reduktion der Umweltbelastung

Die Berechnung der Umweltauswirkungen von Heizsystemen erfolgt anhand von Umweltbelastungspunkten. Im Vergleich zum gesamten Lebenszyklus - einschliesslich Herstellung, Betrieb und Entsorgung - schneidet Fernwärme aus einer KVA besser ab als andere Heizsysteme.


Umweltbelastungspunkte im Vergleich
Quelle: BAFU 2014, Primärenergiefaktoren von Energiesystemen; aktualisiert mit BFE Faktenblatt über Abwärme, Stand 2016

Jetzt wird investiert – für alternatives Heizen in der Zukunft

Die Fertigstellung der 6,5 Kilometer langen Transportleitung von Perlen nach Rotkreuz erfolgte im Sommer 2023, und die Inbetriebnahme wird im dritten Quartal desselben Jahres stattfinden. WWZ plant bis 2025, die Transportleitung von Rotkreuz bis Hünenberg Zythus zu erweitern. Die Wärme wird von der Transportleitung an kleinere Leitungen abgegeben und zum Hausanschluss geleitet, wo der Kunde sie nutzen kann. In den Gebieten Rotkreuz, Bösch, Hünenberg See, Cham, Städler Allmend und Äussere Lorzenallmend in Zug wird ein Verteilnetz von insgesamt rund 27 Kilometern Länge bis zu den Häusern gebaut. Die Erschliessung von Cham ist in weiteren Phasen für die Jahre 2026 bis 2029 geplant. Die ersten Kunden in Cham werden voraussichtlich im dritten Quartal 2026 mit Fernwärme versorgt. WWZ prüft derzeit, ob Cham bereits 2025 von Steinhausen aus erschlossen werden kann. Sobald die Verträge für den Anschluss und die Energieversorgung mit WWZ unterzeichnet sind und eine Anbindung zum Wärmeverbund Ennetsee noch nicht realisierbar ist, hat WWZ die Möglichkeit, die Wärmeversorgung vorübergehend mit einer mobilen Heizung sicherzustellen. Eine solche Übergangsheizung steht auch im Falle eines Ausfalls der vorhandenen Heizung zur Verfügung.
Versorgungskarte WV Ennetsee

Abwärme und Wärmepumpe unter der Lupe

Die Abwärme bietet dem Kunden eine solide Grundlage für die langfristige Planung über 30 Jahre. Die Lebensdauer einer Wärmepumpe beträgt zwischen 15 und 20 Jahren. Die Wiederbeschaffungskosten für Wärmepumpen werden voraussichtlich steigen, was eine effektive Gegenüberstellung der Kosten über 30 Jahre erschwert. Zudem trägt der Kunde bei einer Wärmepumpe sowohl das technische als auch das finanzielle Risiko. Darüber hinaus sind aufgrund des Atomausstiegs starke Preiserhöhungen beim Strom zu erwarten, da erneuerbare Energien teurer sind. Bei der Preiskalkulation einer Wärmepumpe müssen neben den Energiepreisen und den Netzentgelten auch die Leistungspreise berücksichtigt werden. Die grössten Preiserhöhungen werden voraussichtlich bei den Leistungspreisen anfallen. Langfristig wird Fernwärme tendenziell die kostengünstigere Lösung sein.

Eine Wärmepumpe in Kombination mit einem Batteriespeicher kann im Vergleich wirtschaftlicher sein, jedoch decken die Stromerträge aus Photovoltaik in den sechs Wintermonaten nur etwa ein Drittel des Gesamtbedarfs ab. Stationäre Batteriespeicher eignen sich gut für die kurzfristige Stromspeicherung, nicht jedoch für eine saisonale Speicherung über Wochen oder Monate. Daher muss der grösste Teil des Strombedarfs im Winter aus dem Netz bezogen werden, wobei die Leistungskosten den markantesten Kostenanteil ausmachen. Diese werden in den nächsten Jahren voraussichtlich stetig steigen. Langfristig wird Wärme aus dem Wärmeverbund Ennetsee eine der kostengünstigsten und planbarsten Wärmeversorgungsmöglichkeiten sein. Die Preise für Abwärme sind im Vergleich zu anderen Primärenergieträgern wie Strom und Gas relativ stabil. Der Anteil von Strom und Gas im Wärmeverbund Ennetsee ist sehr gering, daher sind Preisschwankungen deutlich geringer. Die Kosten für den Anschluss an den Wärmeverbund sind nur halb so hoch wie die Beschaffungskosten einer Wärmepumpe.


Zukunftsaussichten der Abwärmenutzung

Die Zukunft der nachhaltigen Energieerzeugung erfordert eine neue Perspektive. Abwärme stellt eine vielversprechende Energiequelle dar, die leicht zugänglich ist und die Möglichkeit bietet, die Energiekosten zu senken. Durch die Nutzung dieser Ressource können die Emissionen von CO2-Treibhausgasen reduziert werden, was wiederum zur Verlangsamung des globalen Klimawandels beiträgt. Um eine nachhaltige Energiequelle zu schaffen, die uns dabei unterstützt, die Energiekosten zu senken und die Umwelt zu schützen, müssen wir die Zukunft der Energieerzeugung mit Abwärme gestalten. Angesichts dieser Vorteile eröffnen sich vielversprechende Zukunftsaussichten für die Nutzung von Abwärme. Sowohl Unternehmen als auch Regierungen haben bereits begonnen, finanzielle Unterstützung für den Bau von Anlagen zur Abwärmenutzung zu gewähren. Zudem gibt es verschiedene Forschungsprojekte, die darauf abzielen, neue Technologien zu entwickeln, um die Effizienz der Abwärmenutzung weiter zu verbessern.


Kundenspezifisch und persönlich

Mit dem neuen Sortiment von WWZ, das aus Solaranlagen mit oder ohne Batteriespeicher, massgeschneiderten Wärme- und Kältelösungen, E-Mobilitätsladestationen und Dienstleistungen besteht, die den Kundinnen und Kunden nachhaltige Zusatzerträge generieren, bieten wir zukunftsorientierte Lösungen an. Diese Lösungen werden kontinuierlich an die Bedürfnisse der Kunden, die Anforderungen des Marktes und die neuesten technologischen Fortschritte angepasst.

Zu den kommunalen und kantonalen Förderprogrammen:

Haben Sie bereits Zugang zu einem Wärme-/ Kälteverbund oder wann können Sie damit rechnen?

Prüfen Sie jetzt, ob Sie Ihr Zuhause oder Büro bereits an einen Wärme- oder Kälteverbund anschliessen können. Wenn nicht, erfahren Sie auf unserer Webseite, wann Sie konkret damit rechnen können. Kontrollieren Sie jetzt Ihre Adresse, um dies festzustellen: